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BIG ATTRACTION
Peter Hinz
Ausstellungseröffnung: Do. 10.04.2025, 19:30
Begrüßung: F.Sommer - Einführende: Worte Klaus Olbert
Dauer der Ausstellung 11.04. bis 17.05.2025
Öffnungszeiten:
Freitag 14:00 bis 19:00
Samstag 10:00 bis 14:00
Sonn-/Feiertags geschlossen

PETER HINTZ ist Zeichner aus Leidenschaft. Seine Lust am Schraffieren hat ihn seit der frühen Schulzeit nicht mehr losgelassen. Doch nicht etwa der Kunstunterricht, sondern das neben dem Unterricht vollzogene Notieren von Texturen und kuriosen Einfällen hat seinen Zeichenstil geprägt. Das unmittelbare Aufgreifen von Eindrücken und deren spontane Umsetzung hat er sich bis weit in seinen professionellen Umgang mit grafischen Arbeiten bewahrt.
Peter Hintz versteht es, verschiedene Zeichenstile und Zeichentechniken virtuos einzusetzen. Er beherrscht das Instrumentarium illustrativer Techniken aus dem Effeff. Dabei entstehen zuweilen Arbeiten, die an historische Zeichenstile gemahnen oder an Kinderzeichnungen andere Blätter sind vom unmittelbaren Erleben geprägt und frei in der Umsetzung. Alle sind sie aber locker entwickelt. Erste Figurationen auf dem Papier scheinen den Anstoß zu gut beobachteten Alltagssituationen zu geben, die dem selbst erlebten, selbst gesehenen Raum geben. Dabei sind die Dargestellten mit einer bissigen Ironie gezeichnet. Menschen am Rande der Gesellschaft, wie die offenherzige Alte mit Einkaufswagen oder der Betrunkene an der Laterne. Die Zeichnungen behandeln Macken und Manien von Menschen, die das Lebensumfeld von Peter Hintz, den Prager Platz in Berlin, bevölkern. Gleichwohl bieten die Beobachtungen von der Straße nur den Anlass, zu karikieren, zu überspitzen, einzelne Gesten und Situationen auszukosten. Der Strich und die Kolorierung werden geradezu autonom, die Kontur öffnet sich zu arabesken Schnörkeln, die den emotionalen Auflösungszustand zu visualisieren scheinen, in den die Protagonisten geraten.
Spottlust und Gesellschaftskritik geben sich hier ein Stelldichein, wenn sich die Individuen in Stereotype auflösen etwa beim Rockkonzert oder dem Randalierer zum 1. Mai. Die Freude an der Überspitzung, an der übersteigerten Karikatur prägt das Werk von Peter Hintz, der seinen Studienobjekten mit unerbittlicher Ironie zu Leibe rückt. Doch auch sich selbst nimmt er dabei nicht aus, wie sein als Selbstbildnis charakterisiertes Blatt "Mann mit Fahrrad" belegt. Die Protagonisten scheinen aus dem Rahmen zu fallen, sind irgendwie verdreht und verrutscht - und dem folgt auch der Stil der Umsetzung.
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